Ich rechnete nie ernsthaft damit, dass meine Lesung beim Lesofantenfest heute, am Dienstag, 3. November, stattfinden würde. Es wäre die erste Lesung seit 13. März gewesen. Das Vorlesen habe ich mir längst abgewöhnt. Das Geldverdienen auch.
Als ich gefragt wurde, ob ich für die neue Ausgabe der Vorarlberger Zeitschrift für Literatur etwas über die Industriegeschichte Vorarlbergs schreiben wolle, war mein erster Impuls: Ganz sicher nicht!
Ich wünsche mir, dass uns der Frühling 2020 irgendwann ein mildes Lächeln ins Gesicht zaubern wird, obwohl wir damals nichts verdienten und uns gesetzlich vermummen mussten.
Mein Friseur, den ich sehr vermisse, hat mir seinen Lieblingsort verraten. Dort fuhr ich hin, um Luft zu schnappen und meinen vier Wänden zu entkommen.
Unsere Generation, die wir im Frieden, gebettet auf Wirtschaftswachstum und Wohlstand, aufgewachsen sind, ist zu arrogant wahrzuhaben, dass es nun auch uns getroffen hat. Warum ich das glaube?
Als man mich bat, beim FAQ einen Schreibworkshop anzubieten, sagte ich, ohne eine Sekunde darüber nachzudenken, wie ich den Workshop gestalten würde, sofort zu, weil ich davon überzeugt war, dass sich niemand anmelden würde.