„Während der Weihnachtsfeiertage ist der Krieg in aller Härte weitergegangen, die Japaner lassen im Stillen Ozean die Sau raus, Hongkong ist gefallen, Manila ist gefährdet. Auf Näs haben wir wie gewöhnlich Weihnachten gefeiert, mit Essen in Massen und einem prachtvollen Weihnachtswetter, das Heiligabend mit dichtem Schneefall begann, so dass Bäume und Büsche am Ersten Weihnachtstag aussahen wie auf einer Weihnachtskarte. Das stärkste Gefühl vor Weihnachten war hier in Schweden in diesem Jahr heiße innige Dankbarkeit dafür, dass wir das Fest noch feiern können, wie wir es tun.“
Diese Zeilen schrieb Astrid Lindgren am zweiten Weihnachtstag 1941 in ihr Tagebuch, das soeben bei Ullstein erschienen ist unter dem Titel „Die Menschheit hat den Verstand verloren.“ Vielleicht gut zu wissen,, dass das immer schon so war. In jedem Jahrhundert. In jedem Jahrzehnt. In jedem Jahr. Trotzdem. Von all den Sprüchen, die mir im Advent umgehängt wurden, gefiel mir dieser am besten: “Fürchtet euch nicht” Das hänge ich mir an die Wand. Das werde ich lesen, während ich schreibe und mich Zweifel überfallen. Es geht weiter…