Zum Schein heiligZum Schein heiligZum Schein heiligZum Schein heilig
  • Home
  • Über mich
  • Meine Arbeit
    • Bücher
    • Auftragsarbeiten
    • Seminare
    • Lesungen
  • Presse
  • Blog
  • Kontakt
✕
            Not found text See all results

            Zum Schein heilig

            • Startseite
            • Blog
            • Allgemein
            • Zum Schein heilig

            Königlicher Besuch aus dem Morgenland

            Es ist überstanden. Die Weihnachtskekse liegen am Kompost, die leeren Flaschen in Containern, die Christbäume auf Haufen oder (in Vorarlberg) unter Funkenhexen. Tonnen an Müll sind entsorgt. Hoffentlich, liebe Buchhändler, war ihr Umsatz gut, damit der Wahnsinn wenigstens einen Sinn hatte. Nach der Stillen Zeit, als die Ruhe endlich einkehren wollte, klingelte es noch einmal an der Haustür.

            Mein Mann verschanzte sich im Bad. Gut, dachte ich, die Heiligen Drei Könige werde ich auch noch überstehen, und öffnete. Wie geprügelte Hunde latschten sie herein und brummelten ein elendes Halleluja. Ich dachte an einen Satz von Dieter Nuhr: „Noch keine Haare am Sack, aber mir erzählen, sie seien die Weisen aus dem Morgenland.“ Ich kramte den letzten Schein aus meiner Geldtasche und wischte den Dreck der Stiefel weg, während mein Mann die Fenster aufriss, um den Weihrauch rauszuwacheln. Ich darf mich nicht beschweren. Sogar unser christlicher Bundeskanzler empfing die Sternsinger. Er sprach vom Weihnachtsfrieden, von der Hilfe für die Armen und seinem großen Ziel Migrationsströme zu verhindern. Diese Heiligen Drei kamen ja auch aus dem Nahen Osten. Aus Syrien, Irak, Afrika oder Indien. So genau weiß man das nicht. Zu uns dürfen die nicht mehr. Die sollen nicht mit unseren Kindern in den Klassen sitzen, sondern weit, weit weggehen. In unsere Stuben lassen wir Menschen aus dem Morgenland nur, solange es sich um verkleidete Einheimische handelt.

            Kolumne erscheint im Anzeiger Jänner 2018 (Magazin für den österreichischen Buchhandel)

            8. Januar 2018
            Irmgard Kramer

            Irmgard Kramer

            Ich bin Autorin aus Vorarlberg und lebe in Wien. Bis 2010 war ich Volksschullehrerin. Seither schreibe ich Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und Auftragstexte.

            Detaillierte Biografie

            Neue Beiträge

            • Schreiben bei mir
            • Frisur nicht Wurscht
            • Wie mich Mittersill gerettet hat
            • Wisperwasser
            • Island im Winter

            Archiv

            Aktuelle Beiträge

             

            12. Dezember 2024

            Schreiben bei mir


            8. September 2023

            Frisur nicht Wurscht


            Karl Traintinger, Dorfbild

            4. Juli 2022

            Wie mich Mittersill gerettet hat


            Irmgard Kramer

            Theresiengasse 10, 1180 Wien
            kontakt@irmgardkramer.at

            Termine
            Partner & Links
            Presse

            Über E-Mails, Freundschaftsanfragen auf Facebook oder Nachrichten über Twitter oder Instagram würde ich mich sehr freuen.

            © Irmgard Kramer Impressum Datenschutz & Cookies
                      Not found text See all results