Karl Valentins Buchbinder Wanninger lässt grüßen
Liebe Buchhandlung!
Kürzlich habe ich ein Kinderbuch bei Ihnen bestellt und bekam es umgehend geliefert, wofür ich mich bedanken möchte. Es ist immer schön, schöne Post zu kriegen. Gern habe ich die € 9,90 bezahlt. Einen Tag später bekam ich das gleiche Buch ein zweites Mal geliefert, worüber ich mich nicht so gefreut habe.
Aber weil mir der Buchhandel am Herzen liegt und es mir zu blöd war, das Buch zu verpacken, einen Vermerk zu schreiben, auf die Post zu gehen und es zurückzuschicken, habe ich noch einmal € 9,90 für das zweite unbestellte Buch bezahlt und mir gedacht, dass ich schon ein Kind finde, dem ich es schenken kann. Kurz darauf ging auf meinem Konto der Betrag von € 9,90 mit dem Vermerk „Doppelzahlung“ ein, was ich leider nicht sofort bemerkt habe. Heute lag ein Brief mit einer Mahnung in meinem Briefkasten, in dem stand, dass es meiner Aufmerksamkeit entgangen sein dürfte, dass nachfolgend angeführter Rechnungsbetrag noch nicht bezahlt wurde (den Satz hätten Sie übrigens kürzer und aktiver gestalten können mit den einfachen Worten: „Sie haben nicht bezahlt!“) Um die Sache loszuwerden, habe ich zum dritten Mal € 9,90 überwiesen. Aber die Mahngebühr von € 2,50 zahle ich ganz bestimmt nicht. Ich hoffe, dass der Kauf somit doch noch erfolgreich über die Bühne gegangen ist und ich kein unbestelltes Buch, keine Rechnung, keine Doppelzahlung und keine Mahnung mehr bekomme. So viel Post möchte ich dann doch nicht. Herzlich, Irmgard Kramer
(Kolumne erschienen im Anzeiger 10/2017 Magazin für den Österreichischen Buchhandel)