Mein Friseur, den ich sehr vermisse, hat mir seinen Lieblingsort verraten. Dort fuhr ich hin, um Luft zu schnappen und meinen vier Wänden zu entkommen. Ich legte mich in die Frühlingssonne und schaute den Wolken nach. Zehn Meter neben mir lagen zwei ältere Damen oben ohne und schliefen. Plötzlich standen sie auf, setzten sich jede einen selbstgenähten Mund-Nasenschutz auf und kletterten über Wurzeln tiefer ins Gestrüpp. Ich vermutete sexuelle Gefühle zwischen den beiden, ausgelöst durch die Wärme der Sonne und die Sehnsucht nach körperlicher Nähe. Eine der beiden setzte sich auf einen Baumstrunk, die andere stellte sich hinter sie und begann ihr die Haare zu schneiden. Sie ließ sich viel Zeit dabei, war sehr sorgfältig, musste gut darauf aufpassen, das Band des Mundschutzes nicht zu durchschneiden. Die andere hielt die Augen geschlossen und gab sich der Berührung hin, während die Schatten der Weidenblätter auf ihrem entspannten Gesicht spielten.